Das österreichische Gesundheitssystem: Akteure, Daten, Analysen
Gesundheitssysteme im Wandel, vol. 20 (3)
Artículo
en Alemán
| WHO IRIS
| ID: who-327980
Biblioteca responsable:
CH1.1
ABSTRACT
Die vorliegende Analyse des österreichischen Gesundheitssystems beleuchtet aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Organisation,Verwaltung, Finanzierung, Versorgung, Reformen und Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems. Die sich seit 2013 in Umsetzung befindliche große Reform steht dabei im Mittelpunkt. Das zentrale Anliegen dieser Reform, in deren Rahmen ein neues Steuerungssystem eingeführt wurde, ist die Stärkung der Koordination und Zusammenarbeit verschiedener Regierungsebenen und Selbstverwaltungsorgane durch die Förderungeiner gemeinsamen Planung und Entscheidungsfindung sowie in Ansätzen auch einer gemeinsamen Finanzierung. Trotz dieser Anstrengungen ist die organisatorische und finanzielle Struktur des österreichischenGesundheitssystems nach wie vor komplex und uneinheitlich. Die österreichische Bevölkerung weist einen guten Gesundheitszustand auf. Die Lebenserwartung bei Geburt liegt über dem EU-Durchschnitt und die niedrige vermeidbare Sterblichkeit zeigt, dass das Gesundheitsweseneffektiver ist als in den meisten EU-Ländern. Dennoch ist die Zahl der Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und an Krebs sterben, imVergleich zum EU-28-Durchschnitt hoch. Tabak- und Alkoholkonsum stellen die größten Gesundheitsrisikofaktoren dar. Der Tabakkonsum ist im letzten Jahrzehnt nicht wie in den meisten EU-Ländern zurückgegangen und liegt aktuell deutlich über dem EU-28-Durchschnitt. In Bezug auf die Leistungsfähigkeit bietet das österreichischeGesundheitssystem einen guten und niederschwelligen Zugang zu Gesundheitsleistungen. Die österreichische Bevölkerung verzeichnet einen der niedrigsten unerfüllten Bedarfe an medizinischer Versorgunginnerhalb der EU. Praktisch die gesamte Bevölkerung ist durch die soziale Krankenversicherung abgesichert und hat Zugang zu einem breitgefächerten Leistungsangebot. Dennoch könnten die zunehmenden Unterschiedezwischen der Anzahl an Vertragsärzten und Wahlärzten zu sozialen und regionalen Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung beitragen. Das österreichische Gesundheitssystem ist relativ kostenintensiv. Es ist stark auf die intramurale Versorgung fokussiert, was sich an einer hohen Nutzung stationärer Leistungen und einem Ungleichgewicht in der Ressourcenallokation zwischen dem Krankenhaussektor und demextramuralen Sektor zeigt. Daher zielen die laufenden Reformen darauf ab, das Wachstum der Gesundheitsausgaben der öffentlichen Hand durch eine Ausgabenobergrenze zu senken und die übermäßige Nutzung stationärer Leistungen zu verringern. Die Effizienz der intramuralen Versorgung hat sich während der Reformperiode verbessert, jedoch stellt die fragmentierteFinanzierung zwischen dem intra- und dem extramuralen Sektor nach wie vor eine Herausforderung dar. Aktuelle Bemühungen, die darauf abzielen, die Primärversorgung nach neuem Modell flächendeckend auszubauen, sindein wichtiger Schritt, um Tätigkeiten aus dem großen und kostenintensivenKrankenhaussektor zu verlagern und die Qualifikationsprofile undEinsatzbereiche der medizinischen Fachkräfte zu erweitern.
Texto completo:
Disponible
Colección:
Bases de datos de organismos internacionales
Contexto en salud:
Agenda de Salud Sostenible para las Américas
Problema de salud:
Objetivo 4: Financiamiento de la salud
Base de datos:
WHO IRIS
Asunto principal:
Austria
/
Reforma de la Atención de Salud
/
Estudio de Evaluación
/
Atención a la Salud
/
Financiación de la Atención de la Salud
/
Planes de Sistemas de Salud
País/Región como asunto:
Europa
Idioma:
Alemán
Revista:
Health syst. transit. (Online)
Año:
2019
Tipo del documento:
Artículo