Einflussfaktoren auf oberflächliche und tiefe Beinvenenthrombosen nach Schaumverödung von Krampfadern.

HINTERGRUND: Bei einer Schaumsklerosierungstherapie von Varizen können als Nebenwirkungen sowohl tiefe (TVT) als auch oberflächliche Beinvenenthrombosen (OVT) auftreten. Noch weitgehend unklar sind die Risikofaktoren, welche die Entstehung einer OVT oder TVT nach Schaumsklerosierung begünstigen. Das Ziel dieser retrospektiven Analyse war, anhand eines größeren Kollektivs von Patienten mit thromboembolischen Komplikationen sowohl patienten- als auch eingriffsbezogene Risikofaktoren für thromboembolische Komplikationen durch eine Schaumsklerosierung herauszuarbeiten. PATIENTEN UND METHODIK: Insgesamt wurden 170 Patienten untersucht, die eine Schaumsklerosierung erhielten. Vor dem Stichtag 17. März 2020 wurden die letzten 85 Patienten mit thromboembolischen Komplikationen als Studiengruppe A und die letzten 85 Patienten ohne thromboembolische Komplikationen als Kontrollgruppe B nach Sklerosierung mit aufgeschäumtem Sklerosierungsmittel erfasst und verglichen. ERGEBNISSE: Patienten mit thromboembolischen Komplikationen hatten häufiger eine Thrombophilie (11/85 vs. 3/85). Die mittleren BMI-Werte waren in Gruppe A (25,9 ± 5,1) signifikant niedriger als in Gruppe B (28,0 ± 7,2) (P = 0,034). Thromboembolische Komplikationen zeigen sich nach Schaumsklerosierung eher am Unterschenkel (61/105) als am Oberschenkel (1/13) (P < 0,001) dabei häufiger nach dorsaler als nach ventraler Schaumsklerosierung (39 von 47 vs. 5 von 40, P < 0,001). Von den 39 thromboembolischen Komplikationen am dorsalen Unterschenkel waren 23 Muskelvenenthrombosen. SCHLUSSFOLGERUNG: Das Risiko für Muskelvenenthrombosen nach Schaumsklerosierung ist vor allem bei schlanken Patienten, welche am dorsalen Unterschenkel sklerosiert werden, erhöht.